Wir werden mit 18 Jahren volljährig, schließen Verträge, übernehmen Verantwortung für Job, Wohnung und den Alltag.
Doch viel Verantwortung im Außen ersetzt nicht die Verantwortung für unser Innenleben – Gefühle, Gedanken (-schleifen), Verhaltensmuster. Doch genau diese entscheiden darüber, ob wir das tun, was für richtig und notwendig ist
Viele wünschen sich innere Ruhe, mehr Gelassenheit, spürbare Leichtigkeit, echte Veränderung. Doch der Weg dorthin beginnt nicht mit noch mehr To-do-Listen. Sondern mit einer Haltung: der Bereitschaft, Verantwortung für deine Innenwelt zu übernehmen. Echt. Nahbar. Tiefgründig.
Es gibt einfach Momente im Leben, da wird uns eine Wahrheit im Leben wieder bewusster. Eine dieser Wahrheiten lautet in meiner Welt: Eigenverantwortung ist die größte Kraft, die wir haben, um unser Leben bewusst zu gestalten. Daher die liebevoll gemeinte Frage:
Wo weichst du aus, hoffst oder zögerst in der stillen Hoffnung, dass jemand anderes die Verantwortung für das Thema übernimmt?
Eigenverantwortung ist keine Pflicht, sondern für mich eine Haltung, ähnlich wie eine Gewohnheit.
Eine Entscheidung. Ein aktiver Prozess der Führung. Und ja ich lerne auch noch jeden Tag. Besonders in neuen Bereichen wie der Selbstständigkeit.
Sie bedeutet, dass ich die Führung über mein Leben übernehme, nicht nur im Außen sondern auch im Innen, ohne dabei in Kontrolle zu verfallen.
Denn Führung ist nicht Kontrolle. Führung heißt, ich gestalte, ich entscheide, ich trage die Konsequenzen im Guten wie im Schwierigen.
Die Verantwortung für unsere Innenwelt
Was dabei oft vergessen wird:
Eigenverantwortung beginnt nicht im Außen sondern in unserem Inneren.
Viele von uns übernehmen sehr viel Verantwortung „im Außen“:
Wir arbeiten hart, kümmern uns um andere, treffen Entscheidungen, halten Systeme am Laufen.
Doch unsere Innenwelt, unsere Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse, inneren Konflikte bleibt dabei oft unberührt.
Werden nicht gesehen. Gelten als Störung oder Hindernis.
Wir funktionieren, aber wir nehmen innerlich wenig wahr. Wir denken wir fühlen und ich rede hier aus eigener Erfahrung. Wir leisten und wir verhalten uns „erwachsen“, aber tief innen warten wir auf Erlaubnis, wirklich wir selbst zu sein.
Eigenverantwortung bedeutet auch, uns selbst wieder zu begegnen.
Mit Neugier. Mit Mitgefühl statt mit Innerer Härte und Selbstkritik.
Es bedeutet, unsere Gedanken nicht einfach zu glauben. Unsere Gefühle wahrnehmen. Unsere Bedürfnisse ernst zu nehmen.
Nicht immer gleich zu handeln aber Raum zu öffnen.
Und uns innerlich zu führen, wie wir es uns vielleicht früher von anderen gewünscht hätten.
Volljährigkeit als Illusion
Rein rechtlich beginnt die Eigenverantwortung mit dem 18. Lebensjahr.
Wir dürfen wählen, entscheiden, Verträge abschließen, unser Leben in die Hand nehmen.
Doch innerlich?
Bleiben viele von uns in einer Art emotionaler Kindheit und das meine ich nicht böse.
Wir übernehmen nach außen Verantwortung für Job, Wohnung, Alltag.
Aber im Innen sehnen wir uns manchmal noch nach jemandem, der uns sagt, was richtig ist. Der uns leitet. Der uns führt. Der sagt was richtig ist.
Zu früh Verantwortung getragen und doch nicht frei
Was oft übersehen wird:
Wer als Kind zu früh Verantwortung übernehmen musste, trägt als Erwachsener oft zu viel.
Was wie Stärke aussieht immer da sein, alles im Griff haben, Entscheidungen für andere treffen ist manchmal ein stiller Schutz.
Ein Mechanismus, um nicht zur Last zu fallen. Um geliebt zu bleiben. Um sicher zu sein.
Doch dieser Schutz hat seinen Preis:
In Beziehungen, im Beruf, im Alltag verlieren wir den Kontakt auf Augenhöhe.
Wir übernehmen zu viel für andere, gegen uns selbst.
Wahre Eigenverantwortung beginnt nicht im Außen. Sie beginnt in uns.
Nicht mit Kontrolle. Sondern mit Bewusstheit und Beobachtungsgabe für deinen Innenwelt. Du musst nicht auf alles reagieren aber Du bist Dir deiner inneren Prozesse und Welt bewusst.
Niemand wird kommen aber du kannst dich erinnern
Was bedeutet echte Eigenverantwortung?
Echte Eigenverantwortung ist kein hartes „Ich muss jetzt alles selbst machen“.
Sie ist eine kraftvolle und echte Rückverbindung mit dir selbst:
- Deinen Gedanken bewusst begegnen, statt ihnen blind zu glauben.
- Gefühle zulassen, ohne dich von ihnen überrollen zu lassen bzw. sie wegzudrücken.
- Bedürfnisse ernst nehmen, ohne dich dafür zu schämen.
- Klarheit schaffen, statt ständig im Außen zu suchen.
Es geht darum, bei dir selbst anzukommen.
Nicht um perfekt zu funktionieren.
Sondern um ehrlich und lebendig zu sein.
Und ja es ist vollkommen okay, sich auf diesem Weg Hilfe zu holen.
Ein Coach, ein ehrliches Gespräch, ein Impuls kann dir helfen, dich zu erinnern.
Aber niemand kann dir die Verantwortung abnehmen.
Die Entscheidung bleibt bei dir.
Ehrlichkeit macht wach und frei
Es braucht Mut, sich selbst ehrlich zu begegnen.
Sich einzugestehen, wo man wartet. Wo hofft man. Wo weicht man aus. Ob in der Außenwelt oder in der Innenwelt.
Und es ist absolut in Ordnung, sich Unterstützung zu holen.
Doch echte Unterstützung nimmt dir nichts ab.
Ein guter Impuls, eine ehrliche Frage, ein menschliches Gegenüber.
Was du daraus machst, liegt bei dir.
Nicht aus Pflicht. Sondern aus Freiheit, weil du spürst: Ich darf mein Leben selbst gestalten.
Fazit: Eine Einladung zum Aufwecken
Vielleicht ist dieser Text gerade dein kleiner Weckruf.
Ein Innehalten. Ein Moment, in dem du ehrlich hinschaust:
- Wo übernimmst du bereits Verantwortung im Außen und Innen ?
- Wo übernimmst du bereits Verantwortung im Außen aber nicht im Innen ?
- Wo hoffst du noch, dass jemand anderer dein Leben für dich klärt?
- Was wäre anders, wenn du beginnst, dich dir selbst zuzuwenden?
Du musst es nicht sofort wissen.
Aber du darfst beginnen, die Führung in deinem Leben zu übernehmen.
Nicht aus Pflicht und Kontrolle
Sondern, weil es um dein Leben geht.