Du weißt, da geht mehr. Aber du kommst nicht ins Handeln.
Dieser Text ist für dich, wenn du spürst, dass etwas Großes ruft, du aber immer wieder zögerst.
Der Weg: Vom Abwarten zur mutigen Umsetzung.
Du spürst diesen Impuls. Nicht die To-do-Liste oder den Urlaubsort. Sondern wirklich etwas Grundlegendes:
Etwas ruft dich. Mehr Selbstbestimmung, mehr Sinn, mehr Selbstverwirklichung.
Vielleicht ein eigenes Projekt. Eine Gründungsidee. Oder einfach der Wunsch, beruflich den nächsten wirklich großen Schritt zu machen.
Du denkst: „Ich will loslegen, aber irgendwie hält mich etwas zurück.“
Kennst Du das? Das was was du da spürst, ist nicht Unfähigkeit. Es ist fühlt sich einfach unangenehm an, weil es ein großer bedeutender Schritt ist.
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Warum wir aufschieben, obwohl es uns wichtig ist
Viele ambitionierte Menschen prokrastinieren nicht, weil sie faul sind. Sondern weil die Veränderung, die ansteht, bedeutend ist. Und je bedeutender und persönlicher etwas für uns ist, desto mehr kann es uns innerlich blockieren.
Denn:
- – Du willst es richtig machen.
- – Du willst dich nicht blamieren.
- – Du willst nichts aufs Spiel setzen.
Wir fangen an zu viel drüber nachzudenken und damit schieben wir die Aufgabe vor uns her.
- – Weil uns die Fähigkeiten (noch) fehlen
- – Weil uns die Erfahrung fehlt und damit Sicherheit
- – Weil wir mit einem Scheitern negative Erfahrungen verbinden
- – Oder weil ein alter Schmerz unbewusst mitschwingt
Prokrastination ist also nicht das Problem, sondern ein Symptom. Und wie bei jedem Symptom lohnt es sich, die Ursache ehrlich zu erforschen.
Exkurs: Der ehrliche Unterschied zwischen Einwand und Vorwand
Ein Prinzip aus dem Vertrieb kann uns hier einen wertvollen Spiegel vorhalten:
Einwand vs. Vorwand.
Im Verkaufsgespräch bedeutet:
- – Vorwand = ein vorgeschobener Grund, der das eigentliche Thema verdeckt. Ein Schutzschild, um nicht ehrlich über das eigentliche Hindernis sprechen zu müssen, weil es unangenehm ist.
- – Einwand = ein echter, begründeter Zweifel oder Hinderungsgrund, der angesprochen werden darf und sich mit Offenheit bearbeiten lässt.
Und genau das tun wir oft auch mit uns selbst. Was du dir innerlich erzählst, klingt oft logisch:
„Ich brauche erst mehr Klarheit.“
„Ich muss das noch zu Ende denken.“
„Ich muss noch diese Ausbildung machen.„
Aber:
Diese Vorwände halten uns fest. Sie entlasten kurzfristig, aber sie verhindern langfristige Veränderung. Sie stehen uns im Weg. Sich selbst ehrlich zu begegnen bedeutet, die Vorwände zu entlarven und den echten Einwand zu benennen.
Denn erst wenn wir wissen, worum es wirklich geht, können wir gezielt in die Veränderung gehen.
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Veränderung ist für unser Gehirn unangenehm
Veränderung entsteht oft dann, wenn der Wunsch nach dem Ziel größer wird als das Unangenehme Gefühl der Veränderung. Der sogenannte „Ruf der Veränderung“ erzeugt eine Lücke zwischen dem, was ist (= Dein Status Quo), und dem, was sein könnte (=Dein Ziel).
Doch genau hier entsteht oft auch der Stress:
Das Festhalten am Status quo schenkt uns mehr Sicherheit – selbst wenn er nicht das ist, was wir uns eigentlich wünschen. Doch das interessiert dein Gehirn gerade nicht. Es will Stabilität und Wohlbefinden.
Es geht noch weiter…
Wer nun auch noch über eine grundlegende Veränderung nachdenkt, wie bspw. wie eine Selbstständigkeit, einen Wohnortwechsel oder das Verlassen eines Systems, in dem er erfolgreich war, der betritt kein einfaches neues To-do, sondern eine neue Identität.
Und genau das ist der Grund, warum viele nicht starten:
Weil es nicht darum geht, eine Entscheidung zu treffen sondern sich selbst neu zu entdecken.
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Die Stellschraube: Deine Freiheitserwartung
Zwischen dieser festgefahrenen Warten und deiner intrinsischen Veränderungsmotivation liegt eine entscheidende Stellschraube: deine Freiheitserwartung.
Glaubst du, dass du wirklich etwas verändern und erreichen kannst?
Diese Überzeugung beeinflusst, wie du auf Herausforderungen reagierst und ob du den nächsten Schritt wagst.
Ambitionierte Leute neigen außerdem dazu, das neue Projekt wie bspw. die Selbstständigkeit mit denselben Leistungsmaßstäben anzugehen wie vorher auch – perfekt, kontrolliert, durchgetaktet.
Doch das funktioniert hier meist nicht. Du betrittst Neuland und wirst wahrscheinlich zum gefühlten Anfänger in einem Bereich.
Daher darfst Dir erlauben einen Anfängergeist zu besitzen und Dich mit einem Growth Mindset ausstatten ansonst kämpfst Du mit deinem „dicken“ Ego. (Ich weiß wovon ich spreche 😛 )
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Growth Mindset vs. Fixed Mindset
Dr. Carol Dwecks Forschung zum Thema Growth Mindset liefert hier eine wertvolle Perspektive:
Menschen mit einem Growth Mindset glauben daran, dass Fähigkeiten (neu) entwickelt werden können. Sie sagen:
„Ich kann es noch nicht.“
Im Gegensatz zum Fixed Mindset:
„Ich kann das nicht.“
Diese kleine sprachliche Nuance hat große Auswirkungen für High-Performer:
Ein Growth Mindset führt dazu, dass wir Fehler als Lernchancen sehen und Rückschläge als Teil des Weges akzeptieren, das ist manchmal aber für ambitionierte Menschen schwer, die sonst selten Fehler dulden.
Daher weil es mir wichtig ist, betone ich es nochmal, es geht darum sich den gesunden Anfängergeist zu erlauben. Menschen mit dieser Haltung setzen sich Lernziele und Leistungsziele.
Growth Mindset bedeutet:
- – Ich darf Fehler machen wie ein Anfänger und lerne damit
- – Ich darf nicht alles wissen und finde es heraus oder hole mir Unterstützung
- – Ich darf Angst haben und gehe trotzdem los.
Fazit: Du brauchst keinen perfekten Plan sondern Klarheit über dich im neuen
Wenn du spürst, dass du immer wieder mit Ausreden zögerst, obwohl es dich längst ruft, dann ist es Zeit, dir ehrlich zu begegnen.
Selbstführung heißt:
„Ich nehme meine eigenen Schutzmechanismen liebevoll wahr – und entscheide mich trotzdem für den nächsten Schritt.“
Nicht weil es leicht ist. Sondern weil du es dir wert bist.